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Thema: Stadtentwicklung

Wahlprüfsteine Heidelberger Oberbürgermeister*in-Wahl 2022

  • Antwortkategorien: ja= ja nein= nein neutral= neutral
  • Erläuterungen der Antworten: klicken Sie auf die Namen der Kandidat*innen

1. Werden Sie sich dafür einsetzen, die "grauen" Treibhausgas-Emissionen (Verbrauch von Stahl und Beton im Bau etc.) möglichst gering zu halten?

Beim Neubau von Gebäuden entstehen durch die Herstellung von Beton und Stahl so genannte "graue" Treibhausgasemissionen. Würde die Hälfte der geplanten 5.000 Wohnungen in PHV neu gebaut, könnten alleine dadurch 200.000 Tonnen CO2-Emissionen verursacht werden - das wären etwa 20 % von Heidelbergs CO2-Emissionen für Wärme, Strom und Verkehr. Mögliche Senkungsmaßnahmen: mehr Gebäude sanieren anstatt neu zu bauen, wenn möglich Materialien recyceln, die Pro-Kopf-Wohnfläche niedrig halten, mit Holz und Holzfaserdämmstoffen bauen.

Bauer Theresia (Grüne)
Leser, Sofia (parteilos)
Michelsburg, Sören (SPD)
Papagiannaki-Sönmez, Alina (HIB)
Würzner, Eckart (parteilos)
Zieger, Bernd (Linke)

2. Werden Sie diese "grauen" Treibhausgas-Emissionen bei der Entwicklung von PHV bilanzieren und öffentlich zugänglich machen?

Die CO2-Bilanzierung durchgeführter Maßnahmen und ihre Veröffentlichung schaffen Transparenz und sensibilisieren die Stadtgesellschaft, Bauherren und Investoren für die Problematik und können so zu einer verstärkten Umsetzung von Senkungsmaßnahmen motivieren.

Bauer Theresia (Grüne)
Leser, Sofia (parteilos)
Michelsburg, Sören (SPD)
Papagiannaki-Sönmez, Alina (HIB)
Würzner, Eckart (parteilos)
Zieger, Bernd (Linke)

3. Sind Sie bereit, sich für eine Netto-Null-Versiegelung einzusetzen und mehr Flächenschutz zu betreiben?

Netto-Null-Versiegelung bedeutet: Weitere Versiegelungen von Flächen im Stadtgebiet nur, wenn dafür andere Flächen in entsprechender Größe entsiegelt werden! Heidelberg verbraucht noch zu viel Fläche. Neue Ideen zur Rückgewinnung versiegelter Flächen sind gefragt, z.B. eine attraktivere ÖPNV-Anbindung in Gewerbegebiete, sodass Parkplätze dort überflüssig würden und man auf ihnen grüne Oasen schaffen könnte.

Bauer Theresia (Grüne)
Leser, Sofia (parteilos)
Michelsburg, Sören (SPD)
Papagiannaki-Sönmez, Alina (HIB)
Würzner, Eckart (parteilos)
Zieger, Bernd (Linke)

4. Werden Sie in städtischen Hitze-Inseln Flächen, auch Parkplätze, entsiegeln und begrünen?

Die Anzahl heißer Tage im Jahr nimmt zu. Das ist auch eine große gesundheitliche Belastung. In der Stadt gibt es viele Hitze-Inseln (siehe Stadtklimagutachten Juni 2015), die „entschärft" werden müssen. Die im 30-Punkte-Masterplan anvisierten Klimawäldchen würden dazu beitragen. Entscheidend für den Erfolg von Entsiegelung und Begrünung ist die künftige engagierte Umsetzungsstrategie der Kommunalverwaltung.

Bauer Theresia (Grüne)
Leser, Sofia (parteilos)
Michelsburg, Sören (SPD)
Papagiannaki-Sönmez, Alina (HIB)
Würzner, Eckart (parteilos)
Zieger, Bernd (Linke)

5. Werden Sie sich für eine nachhaltige Umgestaltung der bestehenden Gewerbegebiete Heidelbergs einsetzen?

Heidelberg hat etliche stark versiegelte Gewerbegebiete (Beispiel: Weststadt). Diese müssen vielfältig begrünt und entsiegelt werden, damit sie ökologische Trittsteine in der Stadt werden, die Biodiversität fördern und das Stadtklima verbessern helfen. Bestehende ökologische Nischen sollten daher, wo immer möglich, erhalten bleiben (z.B. Breidenbach-Gelände).

Bauer Theresia (Grüne)
Leser, Sofia (parteilos)
Michelsburg, Sören (SPD)
Papagiannaki-Sönmez, Alina (HIB)
Würzner, Eckart (parteilos)
Zieger, Bernd (Linke)

6. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass künftige Entwicklungen und Erschließungen von Gewerbegebieten und Gewerbegrundstücken (Bsp.: "Im Rittel" Wieblingen) vorrangig an zertifizierbaren Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtet werden?

Für Heidelberg als Stadt mit „Klimaschutz-Anspruch“ wäre ein als nachhaltig zertifiziertes Gewerbegebiet ein Aushängeschild. Die Leuphana-Universität Lüneburg hält eine Info-Broschüre zum Thema als PDF-Download parat.

Bauer Theresia (Grüne)
Leser, Sofia (parteilos)
Michelsburg, Sören (SPD) neutral
Papagiannaki-Sönmez, Alina (HIB)
Würzner, Eckart (parteilos)
Zieger, Bernd (Linke)

7. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Institution Welthaus/Umweltzentrum an einem anderen Ort unterkommt und verstetigt wird?

Durch die Renovierung des Hauptbahnhofs wird den dort ansässigen Vereinen des Welthauses gekündigt werden, sodass sie eine neue Bleibe benötigen. Heidelberg als Klimavorreiter sollte aber ein Zentrum vorweisen können, in dem seine Umweltverbände und thematisch nahen Vereine sich vernetzen können und in dem Vorträge, Bürgerberatung, Klimaberatung usw. stattfinden können. Die Kündigung der aktuellen Räume des Welthauses wäre ein Anlass, ein solches Zentrum zu gründen bzw. auszubauen und mit den entsprechenden Mitteln auszustatten.

Bauer Theresia (Grüne)
Leser, Sofia (parteilos)
Michelsburg, Sören (SPD)
Papagiannaki-Sönmez, Alina (HIB)
Würzner, Eckart (parteilos)
Zieger, Bernd (Linke)

Themen unserer Wahlprüfsteine

Stadtentwicklung

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