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Kritik zu neuen Entwürfen Masterplan Neuenheimer Feld

2021-10-06

Stellungnahme der BUND-Ortsgruppe Heidelberg-Wieblingen und der BUND-Kreisgruppe im Namen des BUND-Landesverbandes Baden-Württemberg e.V. und des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg e.V. (LNV) zu den Entwürfen der Planungsbüros Astoc und Höger für den Masterplan Neuenheimer Feld/ Neckarbogen (vom Oktober 2021)

[ Allgemeine Infos zum Masterplan unter: www.masterplan-neuenheimer-feld.de ]

 

Der BUND begrüßt, dass nun zwei Entwürfe vorliegen, die

  1. sich am Bestand der Bebauung im Neuenheimer Feld orientieren. Das ist eine am Klimaschutz ausgerichtete Planung und damit zeitgemäß .
  2. sich auch bei der konkreten Ausgestaltung der Pläne weitgehend um Nachhaltigkeit und Klimaneutralität bemühen.
  3. durch Fakten (zahlreiche Gutachten und Vorprüfungen) auf ihre Wirkung geprüft sind: zu erwartende Auswirkungen eines (jeden) Brückenbaus durch das Naturschutz- und FFH-Gebiet (Vorprüfung) CO2-Bilanz, Änderung der PKW-Zahlen und -fahrten im Neuenheimer Feld, Auswirkungen eines Brückenbaus durch das Naturschutz- und FFH-Gebiet (Vorprüfung) usw.

Die BUND kritisiert,

  1. dass der Entwurf des Büros Höger die Naturschutzgesetze und FFH-Richtlinien nicht berücksichtigt, die besagen, dass in Naturschutzgebieten nicht gebaut werden darf und plant eine Fuß- und Radbrücke mitten durch das NSG Altnecker Heidelberg-Wieblingen. Dies ist im konkreten Fall nicht durch übergeordnete Notwendigkeiten gerechtfertigt, da das Verkehrsgutachten gegenüber anderen Verkehrsvarianten ohne Brücke keine Vorteile an gefahrenen km oder CO2-Ausstoß bringt. Sollte eine Brücke, auch diese Fuß-und Radbrücke über den Neckar tatsächlich Eingang in den Masterplan Neuenheimer Feld finden, erwägen wir, rechtlich dagegen vorzugehen.
  2. dass das Büro Höger am Bahnhof Pfaffengrund Wieblingen einen Mobilitäts-HUB plant, der keinen sinnvollen Anschluss an die Verkehrsgestaltung in Wieblingen und in der Stadt hat.
  3. dass das Büro Astoc keine Mehrfachnutzung von Gebäuden (Hörsälen u.a.) vorsieht.

Die BUND regt an,

  1. dass endlich quellnahe P+R-Anlagen in den Umlandgemeinden auch ins Heidelberger Bewusstsein gerückt werden müssen, denn alle Stadtteil haben ja das gleiche Interesse: Weniger vom Auto-Verkehr zum und vom Neuenheimer Feld.
  2. den Flächenbedarf von Universität und Kliniken zu überprüfen. Ein Umzug von Kliniken von außerhalb des Neuenheimer Feldes in den Campus ist entspricht weder einer klimagerechten Planung. noch ist sie aus finanziellen Gründen zu rechtfertigen. Auch zukünftige Effekte der von Home-Office und digitaler Lehre und die damit verbundenen Verminderung der Wachstumsprognosen der Universität sollten berücksichtigt werden.
  3. Beton zu verwenden, der CO2-arm produziert wurde
  4. Fassadenbegrünung und Solarzellen auf den Dächern und Fassaden auszuweiten
  5. die klimatische Auswirkung der Entwürfe im Campus und in den angrenzenden Stadtteilen zu prüfen.

Heidelberg, den 06.10.2021
Dr. Regine Buyer (BUND Heidelberg);
Gerhard Kaiser (LNV, AK Rhein-Neckar, Heidelberg, Mannheim)

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