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2010-12-01 Diskussionspapier Stadtentwicklung 2010

Betrachtet man die ökologische, soziale und ökonomische Entwicklung unserer Erde aufmerksam, so stellt man an vielen Punkten fest: Die Krisen nehmen zu. Drei dieser Probleme möchten wir hier exemplarisch nennen:

  • Der Energie- und Ressourcenverbrauch nimmt immer stärker zu. Ressourcenknapp-heit, Konkurrenz unter den Völkern verschiedener Länder und Erdteile und der Klimawandel sind nur einige der gefährlichen Folgen.
  • Die Artenvielfalt unserer Erde geht dramatisch zurück – unter anderem durch Touris-mus und Rohstoffgewinnung. Ökosysteme werden destabilisiert und drohen zu kollabieren.
  • Das Anspruchsdenken des reichen Drittels der Erdbevölkerung, zu dem wir gehören, und das Wachstum der Erdbevölkerung verstärken beide oben genannten Probleme.

Wenn die Menschen des 21. Jahrhunderts die Erde für sich bewohnbar erhalten möchten, müssen sie all diese Probleme lösen. In vielen Punkten drängt die Zeit: Eine globale Kehrtwende im Klimaschutz ist laut dem Weltklimarat bis zum Jahr 2015 dringend notwendig, wenn wir es schaffen wollen, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Diese Begrenzung ist u. a. auch deshalb wichtig, damit die Erde durch die höhere Temperatur nicht in unbekanntem Ausmaß selber Klimagase freisetzt. Dazu kann es auf verschiedenen Wegen kommen, zum Beispiel durch das Auftauen der Permafrostböden in Sibirien.
Höchste Zeit also, auf allen Ebenen alte Denkmuster aufzubrechen, um die genannten Probleme zu bewältigen. Die Stadt Heidelberg hat sich schon früh dieser Aufgabe gestellt und Konzepte für eine ökologische Stadtentwicklung erarbeitet. Dazu gehören nicht nur die Stadtentwicklungspläne für die Jahre 2010 und 2015, sondern auch das Modell Räumliche Ordnung, das Freiflächenstrukturkonzept, das Siedlungsstrukturkonzept und der Heidelberger Nachhaltigkeitsbericht 2007. Alle miteinander sind hervorragende Arbeiten, die mit ihrer Weitsicht für einen guten Start ins 21. Jahrhundert gesorgt haben.
Ökologisch sinnvolle Pläne sind eine wichtige Voraussetzung für eine gute Stadtpolitik, reichen allerdings oftmals nicht aus, um das Erdachte auch im Alltagsgeschäft umzusetzen. Widerstreitende Interessen, ökonomische Zwänge, eine unklare oder der Umsetzung der Pläne entgegenstehende Rechtslage sowie konfligierende Partikularinteressen führen im konkreten Fall leider immer noch allzuoft zu Entscheidungen gegen Natur und Ressourcen-schonung.

Was kann und was will der BUND mit diesem Papier erreichen?
Der BUND Heidelberg möchte die Widersprüche zwischen unseren Ideen und unserem Tun aufzeigen. Er will aber auch, dass der rechtliche Rahmen für unser Tun oder Lassen konse-quent ausgeschöpft und ggf. so angepasst wird, das sich immer lebenswichtiger werdende gemeinschaftliche Interessen erfolgreich durchsetzen lassen. In diesem Sinne will der BUND Heidelberg alle Gemeinderäte, die Verwaltungsangestellten sowie sämtliche Bürgerinnen und Bürger dazu bewegen, keine kurzfristigen (vermeintlichen) Vorteile zur Maxime ihres Handelns zu machen. Quantitatives Wachstum ist weder für unsere Erde noch für unsere Stadt ein Modell mit Zukunft. Diese Erkenntnis sollten wir ernst nehmen, und jede politische Entscheidung muss sich daran messen lassen können.
Das vorliegende Diskussionspapier ist kein ökologisches Stadtentwicklungskonzept. Ein solches gibt es in Heidelberg bereits zu großen Teilen und es wird laufend evaluiert und verbessert. Wir beschreiben hier vielmehr einen Teil der Problemfelder, bei denen wir Handlungsbedarf sehen. Dabei berücksichtigen wir auch die neue Situation Heidelbergs nach dem Abzugsbeschluss der amerikanischen Streitkräfte.
Unser Beitrag zur Stadtentwicklung steht in einer Reihe von Diskussionspapieren, die der BUND Heidelberg bereits veröffentlicht hat bzw. noch veröffentlichen möchte. Ein erstes Papier dieser Art – zum Thema Naturschutz – händigten wir im Dezember 2009 dem Heidelberger Gemeinderat, den städtischen Ämtern und auch Heidelberger Bürgerinnen und Bürgern aus. Geplant sind weitere Arbeiten zum Thema Klimaschutz, bei dem wir auch zum Ausbau der erneuerbaren Energien Position beziehen werden, sowie zum in Heidelberg sehr kontrovers diskutierten Thema Verkehr. Beide Themenschwerpunkte sind im vorliegenden Diskussionspapier deshalb lediglich angerissen.

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