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"Artenschutz = Menschenschutz?" und "Mehr Handys für Gorillas"

(Ausführender Projektpartner: Zooschule Heidelberg)

Zur Zooschule Heidelberg

Die Zooschule Heidelberg, unter Trägerschaft von Initiative Zooerlebnis e.V., ist eine bedeutende Einrichtung im Bereich des außerschulischen Lernens. Sie bietet ganzjährig Unterricht, begleitete Rundgänge für Interessenten aller Altersklassen und Kindergeburtstage an. Ein weiterer Schwerpunkt sind spezielle Angebote für behinderte oder sozialbenachteiligte Schüler sowie Ferienaktionen. Ziel der Arbeit ist es, sowohl Kinder als auch Erwachsene für den Arten- & Naturschutz zu sensibilisieren und sie von deren Wichtigkeit zu überzeugen. Neben der Vermittlung von speziellem Wissen über die Tiere des Heidelberger Zoos werden BNE-relevante Themen lebendig gemacht (Artenschutz, Biodiversität, Bionik, globales Lernen, Wüste, Wasser, etc.). Daher versteht sich die Heidelberger Zooschule heute als Einrichtung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Für dieses Engagement wurde die Zooschule Heidelberg bereits zwei Mal als „offizielles Projekt der Weltdekade für Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.

Projektskizze

Artenschutz = Menschheitsschutz?

Diese dreistündige Unterrichtseinheit wurde speziell für das Projekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung von der KITA bis zur Uni - mit dem Heidelberger Netzwerk BNE praktisch erleben“ gefördert aus Mitteln der Glücksspirale des Ministeriums entwickelt. Nach Beendigung des Projektes wird die Unterrichtseinheit fest in das Programm der Zooschule aufgenommen. Somit kann es auch zu einem späteren Zeitpunkt von interessierten Schulkassen gebucht werden.

Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Artenschutz = Menschenschutz“ wurden insgesamt acht Schulklassen (mit 147 Schülern) die Themen Artenverlust und Artenschutz für Grundschüler erlebbar gemacht. Handlungsorientiert stellten sich die Schüler der Frage, welche Ursachen es für die Ausrottung von Tierarten gibt. Der Heidelberger Zoo beherbergt viele sogenannter. „gefährdeten“ Tierarten, sodass diese von den Schülern direkt beobachtet werden konnten. Dadurch entsteht eine emotionale Bindung zum Tier. Ausgehend von dieser Bindung erfuhren die Kinder, warum Artenschutz wichtig ist und welche Auswirkungen die Ausrottung von Tierarten auf Menschen haben kann. Auf diese Grundlage aufbauend erarbeiteten die Schüler Möglichkeiten, welchen Beitrag sie selbst zum Schutz der Tierarten und deren Lebensräume leisten können.

Themen: Durch diese Unterrichtseinheit erfuhren die Schüler, welche Gründe es für die Ausrottung von Tierarten geben kann (z.B. Lebensraumverlust (u.a. Regenwald), Bejagung, Überfischung der Meere, Klimawandel etc.) und wie sie für den Artenschutz aktiv werden können (z.B. Recyclingpapier verwenden, beim Einkaufen auf das MSC- , Fairtrade- und Bio-Siegel achten etc.). Die Zusammenhänge wurden durch die interdisziplinäre Herangehensweise erlebbar gemacht und dadurch vernetztes Denken angeregt. Gleichzeitig warfen die Schüler einen Blick in andere Kulturen und lernten im Ansatz die Lebensweise von Menschen fremder Kulturen kennen.

Mehr Handys für Gorillas

Genauso wie die Unterrichtseinheit „Artenschutz = Menschheitsschutz“ wurde dieses Programm speziell für „Bildung für nachhaltige Entwicklung von der KITA bis zur Uni - mit dem Heidelberger Netzwerk BNE praktisch erleben“ entwickelt. Es wird ebenfalls fest in das Programm der Zooschule aufgenommen. Somit kann es auch zu einem späteren Zeitpunkt von interessierten Schulkassen gebucht werden. Die Unterrichtseinheit „Mehr Handys für Gorillas“ wurde von insgesamt 14 Schulklassen (mit 278 Schülern) gebucht und erfolgreich durchgeführt.
Die Schüler lernten, dass es zwischen der Regenwald-Abholzung, der Ausrottung von Gorillas und unserem Konsumdenken Zusammenhänge gibt. Diese Abhängigkeiten wurden im Rahmen der Unterrichtseinheit anschaulich erfahrbar gemacht, der Bezug zum Handy und zum eigenen Verhalten hergestellt. An sieben Lernstationen, die im Menschenaffenhaus aufgebaut waren, könnten sich die Schüler eigenständig wichtige Aspekte erarbeiten. Nicht zuletzt durch die besondere Lernatmosphäre im Menschenaffen konnte eine sehr hohe Motivation von Seiten der Schüler beobachtet werden.

Themen: Lebensraumverlust, Abholzung Regenwald, Rohstoffgewinnung, Gorillas, Konsumverhalten, Handys

Öffentlichkeitsarbeit

Das Projekt, gefördert aus Mitteln der Glücksspirale des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, wurde durch zahlreiche Maßnahmen in der Öffentlichkeitsarbeit bekannt gemacht. Es wurde eine zentrale Pressemitteilung über den großen Verteiler der Zooschule versendet. Es kam zu einer großen Zahl an Veröffentlichung, wie z.B. in der Rhein-Neckar-Zeitung (06.12.12), in der Zeitschrift Rhein-Neckar-Kind (Ausgabe 1, Januar 2013) sowie im Internet unter anderem auf folgenden Websites:

Außerdem wurde das Projekt auf der Website des Zoos beschrieben und beworben. Ergänzend wurden mehrere Newsletter an Lehrer verschickt und die Schulen persönlich am Telefon informiert. Desweiteren wurde eine Schülergruppe bei „Artenschutz = Menschheitsschutz“ gefilmt. Teile des Films sollen letztendlich – gemeinsam mit Filmausschnitten der anderen Projektpartner – zu einem gemeinschaftlichen Beitrag zusammengefügt.

Fazit

Aufgrund personeller Engpässe konnte das Projekt nicht bereits im Frühsommer 2012 starten. Im Herbst bzw. Winter besteht von Seiten der Lehrer offensichtlich eine Hemmschwelle, den Zoo zu besuchen. Daher musste eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit getätigt werden, die u.a. die mehrfache Versedung des Newsletters sowie persönliche Anrufe in den Schulen zur Folge hatte. Aufgrund dessen wurde die im Vorfeld vorgegebene Anzahl von Stunden in einigen Bereichen übertroffen. Vor allem die vermehrte Öffentlichkeitsarbeit hat mehr Zeit in Anspruch genommen als gedacht. Die Entwicklung der Unterrichtseinheiten bzw. deren Überarbeitung nach der ersten Erprobung hat ebenfalls mehr Arbeitszeit in Anspruch genommen.

Nichtsdestotrotz konnte insgesamt 22 Schulklassen die Teilnahme an dem Projekt ermöglicht werden. Damit der Beitrag der Zooschule auch weiterhin nachhaltig wirkt, werden beide Unterrichtseinheiten fest in das Programm der Zooschule aufgenommen.

Impressionen