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Umweltfreundliches Tropenholz?

Es gibt bisher kein Umweltsiegel, das vertrauenswürdig aussagt, dass Holz aus den Tropen  aus umweltfreundlichem Anbau stammt, auch nicht das FSC-Siegel. Dieses ist allenfalls für den mitteleuropäischen Bereich akzeptabel. Das liegt schlicht daran, dass in den tropischen Ländern eine unabhängige Kontrolle nicht möglich und auch nicht vorgesehen ist. So werden beispielsweise die Zertifizierer von denjenigen bezahlt, die das Zertifikat beantragen.

Immer mehr wird aber versucht durch selbst erfundene Auszeichnungen dem Verbraucher vorzumachen, ein bestimmtes Holzprodukt sei besonders umweltfreundlich. Bei Tropenhölzern ist es in absehbarer Zeit auch nicht möglich, ein solches empfehlenswertes Produkt auf den Markt zu bringen. Eine ökologisch vertretbare Waldwirtschaft braucht Jahrzehnte bis man Holz ernten kann. Und die bereits existierenden Plantagen sind Monokulturen und benötigen einen großen Einsatz an Spritzmitteln, damit sie von Schädlingen verschont bleiben.

Tropenholzprodukte aus Plantagen sind also auch nicht empfehlenswert. Auch gibt es gar nicht so viele Plantagen, wie Plantagenholz auf dem Markt ist. Viele Plantagenholzprodukte stammen vermutlich aus Raubbau am Regenwald und sind falsch ausgezeichnet. Eine effektive Kontrolle gibt es nicht. Besonders verdächtig ist es, wenn weder die Holzart, noch das Herkunftsland angegeben ist.

Auch aus einem anderen Grund kann Tropenholz bei uns kein umweltfreundliches Produkt sein: Die Entfernungen, die es zurücklegt, um bei uns in die Geschäfte zu kommen, sind sehr groß. Zu dem Raubbau an der Natur kommt also noch der Energieverbrauch beim Transport.

Wirklich umweltfreundliches Holz ist regional produziert und stammt aus ökologischem Waldbau. Das FSC-Siegel ist, wie gesagt, in diesem Fall einigermaßen vertrauenswürdig.

So ist beispielsweise der Heidelberger Stadtwald FSC-zertifiziert, und ob die Vorgaben eingehalten werden, kann bei uns jeder relativ leicht nachprüfen. 

Rezepte gegen den Kaufrausch

Alle Jahre wieder sorgen Krawatten, Duschgels und bestickte Sofakissen für peinliche Momente unterm Weihnachtsbaum. Kaum einer kommt am Schenken vorbei. Doch vielen Zeitgenossen ist der Einkauf zur Qual geworden. Nicht nur der vorweihnachtliche Rummel zehrt an den Nerven. Es ist vor allem die Frage, womit man die Lieben denn beglücken soll, die doch ohnehin schon alles haben.

Und: Die durchschnittlich 10.000 Dinge, die wir zuhause haben, große wie kleine, wollen alle ausgewählt, eingekauft, aufgeräumt, gebraucht, gepflegt, repariert oder umgetauscht und schließlich entsorgt sein. Das alles nagt an einem anderen kostbaren Besitz - an der Zeit nämlich. Dass Herstellung, Transport und Entsorgung von immer mehr Waren auch Rohstoffe und Energie kosten und die Umwelt mehr und mehr belasten, sei nur am Rande erwähnt.

Es geht auch anders: Zeit und Zuwendung schenken, nicht nur Dinge! Ein Rucksack, Wanderschuhe oder ein Fernglas zusammen mit einem Gutschein über 30 Stunden Wandern und Naturbeobachtung ist sicherlich ein tolles Geschenk für den 10-jährigen Enkel oder die Nichte. Unter dem Motto: Gut leben statt viel haben, werden bereits viele Rezepte gegen den Kaufrausch erprobt.

Literaturtipp
BUND-Faltblatt: Rezepte gegen den Kaufrausch
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Ostereier in Natur

Man hat sich ja schon so an das Quietschbunte, Neonfarbene und Wildbemalte gewöhnt, dass Naturfarbenes schon wieder eine echte Attraktion ist.

Zum Beispiel Ostereier. Ostereier, mit Pflanzenfarben gefärbt oder bemalt, wirken immer harmonisch und ruhig, egal, wie man die Farben miteinander kombiniert. (Pflanzenfarben erhält man in manchen Apotheken beziehungsweise in Naturkostläden.)

Logischerweise kommen solche Kunstwerke aber nur in einem Nest aus natürlichen Materialien richtig zur Geltung. Stroh oder Heu aus dem Zoohandel erinnern an einen Bauernhof, ein Kranz, aus dünnen Zweigen gebunden, dient mehrere Jahre, und das ungeliebte Moos zwischen dem Rasen, kann mit bestem Gewissen zu dicken, weichen Nestern verarbeitet werden.

Was die ganze Ostereierharmonie allerdings erheblich stört - wenn auch unsichtbar - sind Eier aus tierquälerischer und umweltschädlicher Massenhaltung. Womöglich mit Medikamentenresten drin, weil damit die Hühner gefüttert werden, und mit dünner Schale, die schlecht fürs Färben und Bemalen ist.

Deshalb empfiehlt die BUND-Umweltberatung gerade auch zu Ostern: "Kaufen und Bemalen Sie lieber ein paar Eier weniger, aber dafür solche aus tierfreundlicher und ökologischer Produktion - für einen glücklichen Osterhasen!" 

Vorsicht Blumen!

"Lasst Blumen sprechen," werben Gärtner und Floristen. Vielleicht ist es ja besser, dass sie nicht sprechen können. Sie hätten heute anderes zu erzählen als über Liebe und Leidenschaft. Sie müssten vom Pestizidnebel berichten und von verseuchten Böden. Sie würden klagen über Hungerlöhne und das Schicksal von Frauen in Kolumbien, die beim Blumenschneiden blaue Finger bekommen, Krämpfe und Hustenanfälle.

Seit vielen Jahren kämpft die "Blumen-Kampagne" für Verbesserungen in Ländern der Dritten Welt, wo die meisten unserer Schnittblumen herkommen. Inzwischen sind Blumen auf dem Markt mit dem Siegel "Menschen- und umweltschonend produziert". Es liegt nun in der Hand von Verbrauchern, Kirchen, Verwaltungen, Blumengeschäften und Supermärkten, durch deren Kauf dafür zu sorgen, dass die Freude an Blumen nicht mehr zum Leid von Menschen und der Umwelt ist.

Eine Alternative sind Blumen aus heimischer Produktion. Ab Frühjahr werden auch auf den Wochenmärkten Blumen aus regionaler Produktion angeboten, manchmal sogar richtige Bauerngartenblumen. Im Spätsommer dann die prachtvollen Sonnenblumen!
Damit diese in der Vase nicht gleich schlapp machen, verrät die Umweltberatung ihr Rezept dagegen:

Sonnenblumen frisch anschneiden, die Vase ca. 1 cm hoch mit kochend heißem Wasser füllen, Sonnenblumen für 1-5 Minuten (je nach Größe) hineinstellen und dann mit kaltem Wasser auffüllen.