Kein Platz für demokratiefeindliche Kräfte beim Thema Naturschutz

04. Juni 2024 | BUNDintern

Zur Kommunalwahl 2024 haben wir Fragen erarbeitet und die kandidierenden Parteien und Listen eingeladen, an unserem Videoprojekt “Kommunalwahl 2024” teilzunehmen.

Wir haben jedoch nicht alle Parteien und Listen eingeladen. Aus folgendem Grund:

Der BUND Heidelberg ist eine überparteiliche Institution. Diese Überparteilichkeit hat für uns jedoch Grenzen: und zwar dort, wo Demokratie- und Menschenfeindlichkeit anfangen, wo der durch Menschen verursachte Klimawandel verleugnet oder verharmlost wird. Der BUND tritt ein für die unteilbaren Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, lebendige Natur und eine klimagerechte Zukunft, für die wir jetzt einstehen und handeln müssen.

Demokratiefeindliche Kräfte etablieren sich auch beim Thema Naturschutz und deshalb tragen wir eine besondere Verantwortung, deutlich Position zu beziehen, um dieser Instrumentalisierung zu begegnen. Auch Klimawandelverharmloser und -Leugner nutzen Naturschutzthemen, um ihre Agenda zu platzieren. Wir brauchen und wollen eine offene und vielfältige Gesellschaft, in der wir uns gemeinsam den Herausforderungen für die Zukunft stellen.

Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, die AfD und die Liste IDA nicht bei unseren Wahlprüfsteinen teilnehmen zu lassen. Es gibt Klima- und Naturschutzthemen, die zur Zeit zuverlässige Triggerpunkte sind, um eine angebliche zunehmende Spaltung der Gesellschaft zu propagieren und zu forcieren (tatsächlich haben wir in den meisten gesellschaftlichen Aspekten einen breiten Konsens). Ein Beispiel dafür ist die Diskussion um die Windenergie, die gerade auch in Heidelberg stattfindet.

Wir können und wollen nicht verhehlen, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien mit Natur- und Artenschutz kollidiert. Auch wir als Umwelt- und Naturschutzverband leben (und leiden) mit diesem Zielkonflikt. Wir sehen uns in der gesellschaftlichen Rolle, dass wir abwägend und ausgewogen die Heidelberger Bürger*innen und Politiker*innen über Natur-, Umwelt-, Klima- und Artenschutz informieren.

Wir prüfen ergebnisoffen gängige Publikationen, recherchieren zu aktuellen Themen und wollen für die Öffentlichkeit eine sachlich-fachliche Institution sein, die aufklärt und erklärt. Wir wünschen uns eine lebhafte, respektvolle und achtsame Diskussionskultur und stehen für demokratische Werte ein und werden alles für uns Mögliche tun, um diese zu fördern und zu bewahren - so wie wir uns auch für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz einsetzen.

Wie die Natur ist auch die Demokratie ein wertvolles und schützenswertes Gut, das es aktiv zu bewahren gilt.

Jede Stimme ist wichtig - und jede Stimme zählt! #natürlichwählen

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