Verbände starten Kampagne für Volksantrag gegen Flächenfrass in Baden-Württemberg

27. April 2023

Die Landesverbände von BUND, NABU, LNV, Alpenverein. Naturfreunden, sowie FFF, Landesbauernverband und viele andere große Gruppierungen setzen sich gemeinsam für einen Stopp des immer noch wachsenden Flächenverbrauchs in Baden-Württemberg ein.

Zusammen möchten sie eine Lösung für das Problem anbieten, und diese mit Hilfe eines Volksantrags bei der Landepolitik auf die Agenda setzen. Aber das geht nur, wenn viele Menschen aus der Bevölkerung bei dem Antrag teilnehmen.

Infos zur Teilnahme unter: www.laendle-leben-lassen.de
oder im BUND-HD-Büro im Welthaus am Hauptbahnhof

Worum es geht

Flächenfraß ohne Ende: Die Berichte über den allzu sorglosen und verschwenderischen Umgang mit dem begrenzten und nicht vermehrbarem Gut Freifläche sind zahlreich und alarmierend. Für ausufernde Einfamilienhausgebiete an den Ortsrändern müssen für den Natur- und Artenschutz höchst wertvolle Streuobstwiesen weichen; großzügige Gewerbegebiete fressen sich in die Landschaft und vernichten fruchtbaren Ackerboden. Landauf, landab kämpfen Aktive in den Umwelt- und Naturschutzverbänden, aber auch Landwirte gegen diesen Missstand.

Im 2021 geschlossenen Koalitionsvertrag der Landesregierung wird das Ziel einer Begrenzung des Flächenverbrauchs auf zunächst 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null formuliert und das neu geschaffene Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen nimmt einen neuen Landesentwicklungsplan in Angriff. Aber fast nirgendwo klaffen Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander wie beim Flächenschutz. Statt wie geplant zu sinken, steigt der Flächenverbrauch seit einigen Jahren wieder an und liegt heute bei 6,2 Hektar pro Tag. Die Landesregierung beschließt eine Ansiedlungsstrategie für Industrieunternehmen, die ihren eigenen Flächenschutzzielen widerspricht. Gerade im ländlichen Raum können Kommunen ihre bis zum 31.12.2022 auf den Weg gebrachten Baugebiete nach § 13 b BauGB noch bis Ende 2024 zur Rechtskraft entwickeln.

Angesichts dieser Tatsachen haben sich die Umwelt- und Naturschutzverbände BUND, NABU und LNV mit den Bauernverbänden BLHV, LBV und AÖL zusammengeschlossen und einen Volksantrag zum Flächenschutz auf den Weg gebracht. Sie wollen den Druck auf Landtag und Landesregierung erhöhen, den Flächenverbrauch als eines der drängendsten Umweltprobleme endlich ernst zu nehmen und mit wirksamen Maßnahmen gegenzusteuern.

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