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BUND Heidelberg fordert: gesamte Ochsenkopfwiese erhalten!

2023-03-17

Um was geht es?

Zum Monatswechsel Februar/März 2023 wurden in Heidelberg leider wieder einmal voreilig Tatsachen geschaffen:  

Beim Ochsenkopf wurde auf 6000 qm mit einem Kahlschlag eine ökologisch wertvolle Fläche mit Hecken, Sträuchern und kleinen Bäumen und einem schwer zugänglichen Gehölzriegel eingeebnet. Diese Fläche hatte aus unserer Sicht ein hohes Potenzial als Zuflucht und ruhige Brutstätte Vögel und andere Tiere. Grund für die Abholzung seien notwendige Vermessungsarbeiten für eine neue Straßenbahn-Abstellanlage, teilen die Heidelberger Verkehrsbetriebe RNV der Öffentlichkeit mit. Gestoppt wurde die Aktion glücklicherweise durch das Einschreiten engagierter Bürger*innen und des Umweltamtes.

Skandalös ist der Vorgang gleich auf mehreren Ebenen: 

  • die Arbeiten erfolgten teilweise während der Vegetationsphase nach dem 1.März (was nicht erlaubt ist)
  • das Umweltamt wurde vorab nicht verständigt (was leider in Heidelberg öfter vorkommt)
  • es gab vorab keine artenschutzrechtliche Prüfung des Geländes

Und vor allem: 

Die Fläche liegt auf einem Gebiet (“Großer Ochsenkopf”), das aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses zur Grünfläche umgewidmet werden soll. Dass aber von dieser Fläche nun vorab ein Stück für die Abstellanlage der RNV “abgezweigt” werden darf, ist aus unserer Sicht noch gar nicht formell entschieden. Denn erst in nächster Zukunft wird der neue Flächennutzungsplan durch den Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim verabschiedet, in dem die Ausweisung der Fläche als Grünfläche offiziell neu festgeschrieben wird. Und erst damit wird geklärt sein, ob der abgeholzte Gehölzriegel durch die RNV einfach bebaut werden darf. 

Ursache der Unklarheit, was zum Ochsenkopf gehört und was nicht, ist aus unserer Sicht, dass die Vorlagen der Gemeinderatsbeschlüsse zur Umwidmung als Grünfläche widersprüchliche Angaben enthalten. Hier muss eine transparente Klärung herbeigeführt werden. Als BUND Heidelberg setzen wir uns für die “große Perspektive” ein, in der die gesamte Fläche zu erhalten ist.

Unsere Position

Der BUND Heidelberg schließt sich den Forderungen des Bündnis 'Bürgerentscheid Klimaschutz Heidelberg' und des NABU Heidelberg an, das gesamte Gelände um die Ochsenkopfwiese als Grünfläche umzuwidmen.

Auch wir fordern deshalb den Heidelberger Gemeinderat auf, den Grundsatzbeschluss vom 08.10.2020 zum Schutz der Fläche Großer Ochsenkopf konsequent umzusetzen und diese Fläche im laufenden Änderungsverfahren des Flächennutzungsplans vollständig als Grünfläche auszuweisen.

Warum der Erhalt der ganzen Fläche wichtig ist:

erklärt Dr. Regine Buyer (BUND OG Wieblingen/KG Heidelberg):

"Die Ochsenkopfwiese ist für die Biodiversität im Innenbereich von Heidelberg eine der wertvollsten Flächen mit großem ökologischen Entwicklungspotenzial. Sie ist ein struktur- und artenreiches Biotop mit ca. 240 Blühpflanzenarten, vielen Schmetterlingen, zahlreichen Singvögeln usw. und einem großen Baumbestand.

Die Ochsenkopfwiese ist außerdem für den Klimaschutz in der Stadt von herausragender Bedeutung (Vergl. Klimaschutzgutachten.)

Außerdem haben zahlreiche Heidelberg*innen in einem Bürgerbegehren für den Erhalt der Wiese gestimmt. Straßenbahnen - wir brauchen sie für den Ausbau des Nahverkehrs - können auch an anderer Stelle abgestellt werden."

Weiter Informationen:

klimaschutz-grosser-ochsenkopf.de

Ausführliche Informationen des "Bündnis für Bürgerentscheid Klimaschutz Heidelberg (Bergheim-West)" zur Änderung des Flächennutzungsplans findet sich auf http://klimaschutz-grosser-ochsenkopf.de/wp-content/uploads/2023/03/Stellungnahme-zur-A%CC%88nderung-des-Fla%CC%88chennutzungsplans-in-Heidelberg-1.pdf

 

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