Mehrweg statt Einweg
Coffee-to-Go-Einwegbecher, haben eine wahnsinnig schlechte Ökobilanz.
Neben der Tatsache, dass nach Recherchen der DUH knapp 43.000 Bäume jährlich in Deutschland für die Herstellung der Becher gefällt werden, verbrauchen sie eine riesige Menge an Wasser, mit der man ca. 12 Mio. Menschen mit einem Durchschnittsverbrauch von 121 Litern einen ganzen Tag versorgen könnte. Sie enthalten Kunststoffe, die aus Rohöl, das heißt, einer fossilen Ressource hergestellt werden, sind bei der Produktion große Energiefresser und stoßen dabei knapp 83.000 Tonnen CO2 aus. Und zwar ohne die CO2 Werte der Deckel einzuberechnen!
Für die Produktion von Pappbechern kommt häufig nur die Verwendung von Papier-Frischfasern in Frage. Sie sind länger und daher besser zu verarbeiten. Außerdem sind recycelte Fasern durch die Beschichtung oft stark mit mineralölhaltigen Substanzen belastet.
Und mit dem Recycling ist das auch so eine Sache. Materialmixe wie das Gemisch von Kunststoff und Papier, können oft nur mit hohem Aufwand wieder voneinander gelöst werden. Da sich das Papier durch die Beschichtung nur schwer mit Wasser vollsaugen kann, was beim Recycling einen wichtigen Prozess darstellt, ist es nur zu einem geringen Teil recycelbar.
Und obwohl schon sie mit ihrer Ökobilanz so schlecht abschneiden, sind die Papp-Kunststoffbecher bilanztechnisch sogar trotzdem noch besser, als reiner Kunststoff!
(Quelle: Coffee-to-go_Fact_Sheet_QR.indd (duh.de) )
1 - Wenn Einweg, dann ohne Deckel!
Der Deckel zieht die Ökobilanz des Bechers noch einmal deutlich runter. Er besteht aus dickerem Plastik, das unter hohem Energieaufwand und aus fossilen Rohstoffen (Rohöl) hergestellt wird. Und das für eine durchschnittliche Nutzung von etwa 15 Minuten.
Verzichtet deshalb so oft wie möglich darauf und sagt bei eurer Bestellung am besten sofort mit, wenn ihr keinen Deckel benötigt!
2 - Der eigene Mehrwegbecher…
… ist derzeit die umweltfreundlichste Variante für heiße Getränke unterwegs. Er hat eine lange Lebensdauer und kann mit ein bisschen Eingewöhnung gut in den Alltag integriert werden. Viele Cafés befüllen die mitgebrachten Kaffeebecher mittlerweile sehr gerne und manchmal kann man dabei sogar, durch Anreize, wie einen Nachlass auf den Getränkepreis, noch etwas sparen!
(Quelle: Ökobilanz von Einweg- und Mehrwegbechern: „Häufig wiederverwenden“ | Stiftung Warentest)
3 - Keinen eigenen Mehrwegbecher dabei? Dann unbedingt vor Ort nach Mehrweg fragen!
Mehrwegbecher kosten zwar Pfand, man bekommt das Geld bei Abgabe des Bechers aber wieder. Und auch hier ist es manchmal mit Preisersparnissen bei den Getränken verbunden. Wichtig bei der Nutzung der Becher ist: unbedingt schnellstmöglich nach Gebrauch wieder abgeben und nicht zu Hause stehen lassen. Je öfter der Becher den Kreislauf durchläuft, desto effizienter ist er.
Für eine möglichst hohe Rückgabefrequenz ist ein großes Netz an Gastronomen gefordert, die mitmachen. Wir vom BUND Heidelberg machen uns stark dafür, dass in Zukunft noch mehr gastronomische Betrieb an solchen Systemen teilnehmen.
4 - Was ist eigentlich mit Einwegverpackung aus Bio-Kunststoffen:
„Weder die Rohstoffe, noch die Produktion noch die Entsorgung von Bio-Kunststoff ist in jedem Fall umwelt- und klimafreundlicher als die von fossilem Plastik. Stichworte: Landnutzung, falsche Entsorgung, unklare Definitionen.“ (Quelle: WWF)
Auf der Seite des WWF wird erklärt, welche Probleme bei Bio-Kunststoffen auftreten, was alles zu Bio-Kunststoff gezählt wird und warum kein Bio-Ersatz als ernsthaft, ökologische Alternative zu herkömmlichem Plastik dient.
Und auch du kannst unterstützen! – WIE?
Informiere dich über das Konzept und nehme doch dein nächstes Getränk oder Essen To Go direkt im Mehrwegbehälter mit. Falls du nicht danach gefragt wirst, kannst auch du gerne selbst ansprechen und fragen, ob sie Mehrwegbehälter anbieten. Gastronom*innen und die Umwelt freuen sich.
Gönn dir vielleicht mal ne Pause?!
Am besten ist es natürlich, wenn du dir ein nettes Café suchst und deinen Kaffee - vielleicht sogar mit einem Stück Kuchen? – direkt vor Ort genießt. Das hilft auch deinem Geist ein wenig zu entspannen und zur Ruhe zu kommen!
Mehr Infos bei unserer Umweltberatung
Bei Fragen zu diesem Thema helfen unsere BUND-Umweltberater*innen