Warum Mehrweg statt Einweg?
Coffee-to-Go-Einwegbecher haben eine wahnsinnig schlechte Ökobilanz.
Die BUNDJugend startet im Januar 2022 in Kooperation mit dem Heidelberger Amt für Abfallwirtschaft eine Umfrage unter Gastronomen zu deren jüngsten Erfahrungen mit Mehrweg-Verpackungssystemen. Die zentrale Frage ist: Funktionieren Mehrweg-Verpackungen im gastronomischen Alltag, und werden sie von der To-Go-Kundschaft tatsächlich akzeptiert?
Laut dem Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz werden alleine in Deutschland stündlich rund 320.000 Einweg-Becher für Heißgetränke verbraucht. Pro Jahr entspricht das einer unfassbaren Zahl von fast drei Milliarden Einwegbechern. Gerade die Corona-Zeit hat verdeutlicht, dass im Bereich Take-away viel Abfall produziert wird und dieser, abgesehen von den so verursachten Umweltschäden, die Attraktivität der Innenstadt durch das unvermeidliche Littering schwächt.
Das Projekt knüpft an die Projekte "Aktion unverpackt" und Innoredux des IFEU an.
Die Umfrage lief von Januar bis Mitte Februar 2022
Vor einigen Jahren wurde das Projekt #andersbechern in Heidelberg ins Leben gerufen, um über Verpackungsmüll aufzuklären, für deren Vermeidung zu werben und Alternativen aufzuzeigen. Allerdings gibt es trotdem noch viele Verbesserungsmöglichkeiten und Handlungsspielraum. Immernoch werden viel zu viele Einwegbecher ausgegeben, da Mehrweg oft entweder überhaupt nicht oder nicht offensichtlich genug angeboten wird. Zum Teil werden erst durch explizite Nachfragen der Kunden Mehrwegbecher ausgegeben.
Wir von der BUNDJugend Heidelberg finden, dass das Netz an Anbietern dringend ausgebaut werden muss, um damit die Nutzung von Mehrweg-Verpackungen für Verbraucher einfacher und das System effizienter zu machen.
Mit unserer Umfrage wollen wir den nächsten Schritt gehen und die Hemmschwelle zur Einführung von Mehrweg heruntersetzen. Dabei soll das Teilen von gewonnenen Erfahrungswerten durch Gastronomen, die Mehrwegsysteme bereits nutzen, helfen, noch mehr Betriebe zum Umsteigen zu überzeugen, aufkommende Fragen zu klären und zum Nachdenken anzuregen. Außerdem wollen wir die Gastronomie dazu ermutigen, die Mehrwegprodukte offensiver anzubieten und Kunden darüber zu informiern.
Coffee-to-Go-Einwegbecher haben eine wahnsinnig schlechte Ökobilanz.
Was in der Heidelberger Gastronomie eingesetzt wird oder eingesetzte werden könnte.
Die Gastronomie muss sich vorbereiten, denn das Verpackungsgesetz schreibt EU-weit ab 2023 für ToGo/Außer-Haus-Verkauf vor:
"Ab 2023 werden Caterer, Lieferdienste und Restaurants verpflichtet, auch Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten. Das gilt dann übrigens EU-weit. Eine Ausnahme soll es für kleine Betriebe geben - etwa Imbissbuden - mit maximal fünf Beschäftigten und maximal 80 Quadratmetern Verkaufsfläche. Sie sollen ihrer Kundschaft Speisen und Getränke auch in mitgebrachte Behälter abfüllen können. Auf diese Möglichkeit sollen sie ihre Kundschaft deutlich hinweisen."
Bei Fragen zu diesem Thema helfen unsere BUND-Umweltberater*innen