Zu: „SPD irritiert von Fridays“, RNZ vom 21.10.2020
Wir unterstützen nachdrücklich die Auffassung der SPD-Fraktion. Die befristete Zulassung von Heizpilzen bedeutet für das Klima einen Riesenschritt rückwärts. Da uns Corona noch lange begleiten wird, ist damit zu rechnen, dass dann auch in den kommenden Jahren diese wieder eingesetzt werden, wo sie jetzt schon mal angeschafft wurden. Aber Heizpilze verschwenden, auch mit zusätzlichem Windschutz viel zu viel Wärme an die Umgebung, was vor allem bei nur wenigen Gästen ein noch schlechteres Kosten-/Nutzenverhältnis für Gastronomen und Umwelt ergibt. Dagegen können Decken oder ökostrombetriebene Heizkissen bei dem einzelnen Gast direkt dort eingesetzt werden, wo sie das körperliche Wohlbefinden fördern und es geht auch nicht unnötig Wärme verloren. Schon 2007 setzen wir uns mit der Aktion „Heute schon Klima gekillt?“ für ein Verbot von Heizpilzen ein, damals konnten wir auch die Grünen und den Oberbürgermeister gewinnen. Nun müssen wir an die Gastronomebetreiber appellieren, auf Heizpilze zu verzichten und ihren Gästen mit der umweltschonenden Alternative einen Freiluftgenuss im Wohlfühlklima zu bieten.
BUNDjugend Heidelberg
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Berechnung der Emissionen:
Laut Uumweltbundesamt (UBA) hat ein üblicher Gas-Heizpilz in der Gastronomie 7-14 kW Heizleistung, d.h. bei einer Stunde Betrieb werden 7- 14 kWh Gas verbraucht.Laut UBA ist eine kWh Flüssiggasverbrauch mit CO2 Emissionen von 234 g verbunden. D.h. eine Stunde Betrieb des Gasbrenners sind mit einem CO2 Ausstoß von 7 kWh *234 g = 1,638 kg. Beim Brenner mit 14 kWh ist es das Doppelte, also 3,276 kg.Brennt der Brenner 1000 Stunden pro Jahr, so sind das 1,638 kg/h* 1000 h = 1638 kg, d.h. 1,64 Tonnen. Beim größeren Brenner sind es 3,274 Tonnen pro Jahr.Angenommen 50 Gastwirte setzen jeweils 10 Heizpilze ein, so macht das einen zusätzlichenCO2 Ausstoß von 820 - 1637 Tonnen. Das ist so viel, wie 82 -163 Menschen zurzeit durch ihren Lebensstil im Jahr produzieren! Das Umweltbundesamt hat die Klimaschäden, die durch die Emissionen von 1 Tonne CO2entstehen mit 180 Euro pro Tonne beziffert. Umgerechnet erzeugen die Heizpilze also Schäden von 147.600 Euro bis zu 295.200 Euro!Elektrische Heizdecken hingegen haben eine Leistungen von 100 Watt. 1 Heizpilz kann unter Coronabedingungen ca. 4 (?) Leute wärmen. Diese 4 Leute können stattdessen jeweils4 Heizdecken nutzen....
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