Jugendklimagipfel 2011
Fünfundzwanzig Jugendliche aus Heidelberg und der Region haben sich vom 20. – 22. Juli zum BUND-Jugendklimagipfel 2011 in Heidelberg getroffen und in drei Tagen intensiver Arbeit Klimaschutzprojekte und Ideen für einen Ausweg aus der Klimakrise entwickelt.
Am ersten Tag haben sie sich in die Ursachen des Klimawandels und die Möglichkeiten des Klimaschutzes eingearbeitet. Dann waren kreative Ideen gefragt: Wie kann man am besten Energie sparen und wie kann man erneuerbare Energien in Heidelberg fördern. Der Projektleiter StephanPucher, Umweltberater vom BUND Heidelberg und die Umweltpsychologin Birgit Mack begleiteten die Jugendlichen bei der Ausarbeitung von Projekten. Und die Ideen sprudelten nur so: Ein Survival-Camp soll nach Vorstellungen der Jugendlichen entwickelt werden, in dem sie die Erfahrung machen können, mit minimaler Klimabelastung zu leben. Zwei Wochen lang, so die Idee, leben die Jugendlichen in einem Schullandheim, das nach ökologischen Kriterien geführt wird, und treten in einem Wetttbewerb um den geringsten Enegerieverbrauch gegeneinander an.Dort ließe sich viel erproben, was später in den Alltag mitgenommen werden könnte. „Schule im Trend – Gestalt sie effizient“ so lautete der Slogan für ein anderes Schulprojekt: mit zahlreichen kreativen Projekten wie z. B. einem Sponsorenlauf könnten die Schüler Geld sammeln, um dort dringend benötigte energetische Sanierungen vorzunehmen.
Voll ins Schwarze getroffen
Wie kann man regenerative Energieen besser zu nutzen? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine andere Gruppe und schlug dazu Windkraftanlagen in der Gemarkung Heidelbergs vor. Anlagen könnten demnach südlich des Weißen Steins und am Langen Kirschbaum entstehen. Hier seien die Windverhältnisse optimal und es gebe keine Bedenken, die einer Nutzung widersprechen. „ Die Gebiete östlich von Ziegelhausen und bei „Drei Eichen“ südlich des Königsstuhls kommen ebenfalls in Betracht – allerdings sind hier Naturschutzgebiete zu beachten,“ ergänzte eine der Teilnehmerinnnen des „Wind-Teams“.
Zur Nutzung der Sonnenenergie haben sich die Jugendlichen ebenfalls Gedanken gemacht. Hier sehen sie vor allem die Unternehmen in den Industriegebieten in der Verantwortung. „Große Dachflächen in den Industriegebieten sind noch immer ungenutzt“, ist das Fazit ihrer Recherche. Ähnliches gilt für die Schulen. Hier gibt es neben dem Potential für Sonnenenergienutzung auch noch die Perspektive den Schülerinnen und Schülern die Erneuerbaren Energien nahe zu bringen.“es ist wirklich frappierend, wie Ihr mit Euren Vorschlägen ins Schwarze getroffen habt,“ kommentierte Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie die Ergebnisse der engagierten jungen Leute. „Wir haben gerade ein Gutachten über Windkraftpotenziale in Heidelberg in Auftrag gegeben, und beim Thema Solarenergie steht die Zusammmenarbeit mit der Industrie auf unserem Plan, denn tatsächlich: auch wir sehen dort große Potenziale an nutzbaren Flächen!“
Konsum und Ernährung im Dienste des Klimaschutzes
Konsum und Ernährung, so konnten die Besucher bei der abschließenden Präsentation erfahren, haben sehr viel mit Klimaschutz zu tun. Hier hinterfragten die Jugendlichen ihre eigenen Gewohnheiten und schlugen vor mit Projekten in den Schulen auf die Macht der Werbung, die Folgen des Konsumrauschs und die Klimaschutzprobleme durch Fleischkonsum aufmerksam zu machen. Ein Apell an Bürger, Unternehmen, und die Stadt in allen Bereichen sparsam mit der Energie umzugehen, Beleuchtung in den Geschäften nachts auszuschalten, Straßenbeleuchtung auf LED umzustellen und zeitweise einzelne Laternen ganz auszuschalten, rundete die Liste der Vorschläge ab. Die Jugendlichen wollen in den nächsten Monaten zusammen mit der BUNDjugend ihre Ideen gegenüber der Stadt Heidelberg, den Stadtwerken Heidelberg und dem Jugendgemeinderat vertreten.
Unsere Unterstützer
Der Jugendklimagipfel des BUND Heidelberg wurde gefördert durch den Ökostrom-Fonds der Stadtwerke Heidelberg, den Stadtjugendring Heidelberg und die Volksbank Kurpfalz H+G-Bank. Unterstützt wurde er zudem durch mehrere Schulen, die Stadt Heidelberg und das Institut für Energie und Umweltforschung.
Mehr Informationen zum Jugendklimagipfel finden Sie hier: http://vorort.bund.net/jugendklimaworkshop.de/
Eine ausführliche Beschreibung des Jugendklimagipfels 2011 finden Sie hier: Jugendklimagipfel 2011