Über das Projekt
„Bildung für nachhaltige Entwicklung von der Kita bis zur Uni“ ist ein Projekt, das sich durch eine Vielzahl von Projektpartnern aus Umwelt- und Eine-Welt-Vereinen, aus Wissenschafts- und Kultur- und Bildungseinrichtungen auszeichnet. Alle Partner sind Mitglieder des Runden Tisches Bildung für nachhaltige Entwicklung und stehen somit im Austausch mit mehr als 40 Bildungsinstitutionen in Heidelberg. Unter dem Dach des BUND Heidelberg waren alle Beteiligten für ein eigenes Modul verantwortlich und standen die ganze Projektdauer über im intensiven Austausch mit den Kooperationspartnern des Antrags, den Zielgruppen und dem runden Tisch BNE in Heidelberg. Bereits diese Struktur zeigt ein zentrales Ziel des Projektes auf: Die Intensivierung der Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren in Heidelberg. Mit diesem neu entstandenen Netzwerk wollten wir verschiedene Zielgruppen in Heidelberg erreichen: Kindertagesstätten, Schulen und die Universität.
Wie die einzelnen Projektbeschreibungen zeigen, war das Angebot vielfältig und reich an neuen Ideen zu den Themen BNE, Umwelt, Eine-Welt und Ökonomie. Da das beantragte Projekt aus acht verschiedenen Modulen zusammengesetzt war, war auch die Methodik vielfältig. Je nach Thema und der für das Modul verantwortlichen Organisation wurden Exkursionen, technische Mitmachprogramme, Sinneserfahrungen und interaktive Lernprogramme umgesetzt. Ziel war es, durch diese Projekte und dieses Netzwerk Wissen über globale Zusammenhänge zu vermitteln und dabei ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte einzubeziehen. Wir wollten mit dem Projekt vorausschauendes Denken, interdisziplinäres Wissen, autonomes Handeln und Partizipation in KITAs, Schulen und der Universität fördern.
Inhaltlich wurde versucht, die Themen der anderen Antragsteilnehmer auch in die Projekte der eigenen Institution aufzunehmen. So wurde z.B. der Klimaschutz nicht nur vom ifeu-Institut thematisiert werden, sondern auch von der Zooschule und in allen drei Modulen des BUND. Auch bei anderen globalen Themen wurde jeweils der Bogen zu den jeweiligen Schwerpunktthemen der anderen Kooperationspartner gespannt. Ziel war eine vernetzte Herangehensweise an die verschiedenen Themen.
Eine verbindende Klammer waren Netzwerktreffen der beteiligten Institutionen und die Teilnahme an Exkursionen und Veranstaltungen, die von den anderen Projektpartnern angeboten wurden. Dadurch wurden der Kontakt und der Informationsaustausch zwischen den einzelnen Netzwerkpartnern verbessert.
Der Zeitraum
Mit der Vorbereitung und Umsetzung der einzelnen Module wurde nach Eingang des Zuwendungsbescheides der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) Ende August 2011 begonnen. Das Projekt wurde Ende Juni 2013 zum Abschluss gebracht.
Die Akteure
BUND-Kreisgruppe Heidelberg
Antragssteller/Projektträger und Projektkoordination
Der BUND Heidelberg ist seit 1976 im Umwelt- und Naturschutz aktiv und hat in Heidelberg etwa 1.500 Mitglieder und Förderer. Er ist eine Untergliederung des BUND-Landesverbandes Baden-Württemberg. Beim BUND Heidelberg arbeiten drei Teilzeitkräfte (Geschäftsführerin, zwei Umweltberater/Projektleiter), eine FÖJ-Mitarbeiterin und etwa 15 aktive Ehrenamtliche. Zielgruppe sind die Bürgerinnen und Bürger Heidelbergs und der Region, im speziellen auch Jugendliche und Kinder. Schwerpunkt der Kreisgruppe sind Umweltbildungsprojekte. Die Kreisgruppe finanziert sich über Spenden und Projekte und erhält weder staatliche Zuschüsse noch Zuschüsse vom BUND-Landesverband oder Bundesverband.
Unsere Schwerpunkte sind:
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Umweltberatung, Erwachsenenbildung.
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Kooperationen mit der Stadt Heidelberg, dem Handwerk (Friseur & Umwelt, Maler & Umwelt, Bäcker & Umwelt) sowie anderen Heidelberger Institutionen und Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
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Artenschutzprojekte, Biotopschutz und Landschaftspflege.
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Projekte zur ökologischen Stadtentwicklung, Stellungnahme zu aktuellen städtischen Planungen und Erstellung von Diskussionspapieren zu verschiedenen Themen (Naturschutz, Stadtentwicklung, Verkehr).
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Partnerschaftsprojekte mit Kolumbien und Brasilien (Heidelberger Wäldchen in Brasilien).
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Mitarbeit in verschiedenen Heidelberger Gremien.
BNE-Projekte mit Kindern, Jugendgruppen und Schulklassen: z.B. Jugendklimagipfel, Die Welt in Heidelberg, Energiesparen im Studentenwohnheim, Projekte mit Schulklassen zu den Themen Boden, Trinkwasser, Energie und Regenwald, BUND-Kindergruppe, BUNDjugend, Exkursionen.
Kennzeichnend für die Projekte des BUND ist die interdisziplinäre Herangehensweise. Alle vier Dimensionen der Bildung für nachhaltige Entwicklung, wie ökonomische, ökologiche, soziale und Eine-Welt- Aspekte werden in die Arbeit integriert. Unser Projekt „Die Welt in Heidelberg“ erhielt 2010 den Eine-Welt-Preis der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg in der Kategorie „Entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Baden-Württemberg“. Der BUND wurde zudem für sein Engagement im Bereich Klimaschutz und Jugendarbeit zur „BUND-Ortsgruppe des Jahres 2010“ gekürt.
Eine-Welt-Zentrum Heidelberg
Das Eine-Welt-Zentrum Heidelberg ist ein seit 1990 bestehendes Netzwerk von derzeit über 45 Organisationen und Vereinen, die einen etwas anderen Blick auf die Globalisierung werfen und mit ihrer Arbeit dazu einladen möchten, die Eine Welt mitzugestalten und ihre Vielfalt als Bereicherung kennenzulernen. Ihnen ist an einer solidarischen Perspektive gelegen, hier wie auf der ganzen Welt. Deshalb wollen sie Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, wo die Eine Welt in ihrem Zusammenhalt und ihrem Überleben gefährdet ist. Jährlich veranstaltet das Eine-Welt-Zentrum Heidelberg und seine Mitgliedsorganisationen mehr als 150 Vorträge, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Theateraufführungen und Planungstreffen.
IFEU – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg
Das ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH (IFEU) ist ein unabhängiges Forschungsinstitut, das vor 33 Jahren von Wissenschaftlern der Universität Heidelberg gegründet wurde. Es beschäftigt etwa 50 Personen, davon 30 fest angestellte Wissenschaftler, und ist als gemeinnützige GmbH organisiert. Inhaltlich bearbeitet das IFEU Institut die Arbeitsschwerpunkte Energie, Abfall, Verkehr und Ökobilanzen.
Das IFEU-Institut zeichnet sich zum einen durch die Interdisziplinarität der Arbeit aus, zum anderen durch die konkrete Einspeisung wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Umsetzungsprozess. Im Bereich der BNU sowie der schulischen Umweltbildung kann das IFEU seit mehr als 15 Jahren Erfahrungen bei der Beratung zu Prämiensystemen, der Begleitung von schulischen Klimaschutzprojekten, der Erstellung von Materialien und der Evaluation von Projekten der Schulträger sowie Schulen nachweisen. Mit dem KlimaNet, das im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg seit über 10 Jahren bearbeitet wird (www.klimanet.baden-wuerttemberg.de), unterstützt das IFEU Schulen mit allen wichtigen Informationen zum Thema Klimaschutz und Energieeinsparung. Die Homepage ist bereits dreimal mit dem Dekadenlogo ausgezeichnet.
Zooschule Heidelberg
Ziel der Zooschule Heidelberg ist es, sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene für den Arten- und Naturschutz zu sensibilisieren und sie von deren Wichtigkeit zu überzeugen. Neben der Vermittlung von speziellem Wissen über die Tiere des Heidelberger Zoos werden BNE-relevante Themen lebendig gemacht (Artenschutz, Biodiversität, Bionik, globales Lernen, Wüste, Wasser, etc.).
Weltladen Heidelberg
In Heidelberg hat der Faire Handel seit der Gründung des ersten Weltladens vor 36 Jahren eine lange Geschichte. Heute existieren in Heidelberg mittlerweile drei Weltläden (effata Weltladen, una-tierra Weltladen und WeltladenAltstadt). Sie möchten zeigen, dass die Idee der »nachhaltigen Entwicklung« und die Sicherung der Lebensgrundlage für künftige Generationen nicht nur etwas für die Weltpolitik ist – sondern auch für den Frühstückstisch. Die Bildungsarbeit zum fairen und nachhaltigen Konsum ist eine wichtige Säule Ihrer Arbeit.
Die Öffentlichkeitsarbeit
Das Gesamtprojekt und seine einzelnen Module wurden auf den Internetseiten der beteiligten Akteure sowie der Stadt Heidelberg präsentiert und von einer intensiven Pressearbeit begleitet. Darüber hinaus fand auch eine Präsentation des Projektes bei der BNE-Veranstaltung am 13./14. März 2012 (Arbeitstreffen der deutschen BNE-Kommunen mit der UNESCO und der Koordinierungsstelle der UN-Dekade mit Prof. De Haan in Heidelberg). Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden die ausgezeich-neten Heidelberger BNE-Projekte vorgestellt, neue UN-Dekade-Projekte prämiert und das Netzwerk bzw. die Projekte der gemeinnützigen Institutionen dieses Antrags zum Thema BNE präsentiert.
Nach Abschluss des Projektes soll eine kurze Filmdokumentation erstellt werden, in der die einzelnen Module und die gemeinsame Netzwerkarbeit des Projektes vorgestellt werden. Das Medienzentrum hat uns hierfür bei den verschiedenen Veranstaltungen begleitet und gefilmt. Dieser Film soll später auf den Internetseiten der Stadt Heidelberg und der Projektpartner veröffentlicht werden.
Die Module
Das Projekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung von der KITA bis zur Uni – mit dem Heidelberger Netzwerk BNE praktisch erleben“ setzte sich aus folgenden acht Lernangeboten zusammen:
Modul 1 (BUND): Klimaschutz geht durch den Magen
Ein Vortragsangebot für Schülerinnen und Schüler der 5. Bis 10. Klasse
Modul 2 (BUND): Wunder – Wälder – Wachstum
Ein Lernangebot für Kitas rund um das Thema Nachhaltigkeit
Modul 3 (BUND): Altes Papier für neue Gedanken
Eine Initiative für Recyclingpapier an der Uni
Modul 4 (Eine-Welt-Zentrum): Globalisierung zum Anfassen – Schnäppchen-jagd weiter denken…
Die Erlebniswelt Textilien als Mitmach-Aktion für Kinder und Jugendliche
Modul 5 (Ifeu-Institut): Erneuerbare Energien in der Schule
Module 6 + 7 (Zooschule): "Artenschutz = Menschenschutz?" und "Mehr Handys für Gorillas"
Modul 8 (Weltladen Heidelberg): Schoko-Aktions-Woche