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Klimaschutz geht durch den Magen

Ein Vortragsangebot für Schülerinnen und Schüler der 5. bis 10. Klasse (Ausführender Projektpartner: BUND Heidelberg)

Konzeption

Klimaschutz ist heutzutage in aller Munde. Dass auch unser Essverhalten direkten Einfluss auf das Klima hat, ist aber nur wenigen Menschen bekannt – obwohl bereits heute 18 % des weltweiten Treibhausgasausstoßes aus der Tierwirtschaft stammen.

Denn aus unserem täglichen Brot ist unser tägliches Fleisch geworden: In den Wursttheken leuchtet es saftig rot, auf den Reklametafeln prangt es als „Billigstangebot“ und in keiner Brotbox darf es heute mehr fehlen. Selbst in den meisten Schulkantinen kommt es täglich auf den Teller. Aus dem Luxusprodukt früherer Zeit ist heute eine scheinbar unbegrenzt verfügbare Massenware geworden. Doch unser ungebremster Fleischkonsum hat seinen unsichtbaren Preis und führte uns bei dem Projekt zu folgenden Fragen:

Was hat die Regenwaldabholzung in Brasilien mit einer niedersächsischen Schweinemästerei zu tun?
Können Kühe wirklich den Klimawandel vorantreiben?
Sieben Milliarden Menschen leben auf unserer Erde. Nahrungsmittel für 8,5 Milliarden sind vorhanden. Warum müssen dennoch eine Milliarde Menschen hungern?
Warum gibt es in Deutschland 30 Millionen Schweine, die aber kaum jemand lebendig zu Gesicht bekommt?
Wie viel „virtuelles Wasser“ steckt in einem Hamburger?
Was können wir als Verbraucher tun?
Welche Auswirkungen hätte bereits ein einziger fleischloser Tag in der Woche?

Antworten auf diese Fragen zu geben und die Zusammenhänge zwischen Fleischkonsum und Klimawandel darzustellen und dieses Thema vernetzt unter dem Aspekt von BNE zu betrachten, war das Ziel unseres Vortragsangebots für Schülerinnen und Schüler der 5. bis 10. Klassen. Mit einem einführenden, reich bebilderten, interaktiven Vortrag und ausreichend Zeit für Diskussionen wurde dem Thema auf den Grund gegangen. Den Schülern wurden Lösungswege vorgestellt und  Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie ganz einfach selbst einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Arbeitsmethodik

8 interaktive Vorträge an den Schulen + 1 weiterer Vortrag.

Zielgruppe

Schülerinnen und Schüler der 5. bis 10. Klassen

Zeitraum

Juli bis November 2012

Vorbereitungsphase

  • Inhaltliche Aufbereitung des Themas
  • Literatur- und Internetrecherche
  • Erstellung einer reich bebilderten Powerpoint-Präsentation
  • Einladung an die Lehrerinnen und Lehrer und die Schulleitungen geschrieben (mit Rückmeldebogen) und verschickt (200 Briefe)
  • Interne Besprechungen und Projektsitzungen
  • Rückmeldungen beantwortet, Termine festgelegt und Wochenpläne erstellt
  • Einladung an die Projektpartner verschickt.
  • Schriftverkehr und Telefonate mit den teilnehmenden Lehrer/innen
  • Fragebögen für die Schülerinnen und Schüler erstellt (Was hat ihr in den letzten drei Tagen gegessen?) und an die teilnehmenden Klassen verschickt
  • Evaluations-Fragebogen erstellt.
  • Nachdruck der Einlegeblätter für das Faltblatt „Felix gibt die Löffel ab“
  • Erstellung eines Infoblattes mit interessanten Adressen (Filme und Internetseiten)
  • Schriftverkehr und Vorbesprechung mit dem Medienzentrum, Dreherlaubnis eingeholt.
  • Pressemitteilung geschrieben und an die regionalen Medien verschickt.
  • Organisatorische Tätigkeiten.

Umsetzung

Das Projekt startete kurz vor den Sommerferien an fünf Heidelberger Schulen. Mit einer reich bebilderten und interaktiven Powerpoint-Präsentation, in die die Schülerinnen und Schüler aktiv mit einbezogen wurden, machten wir die Jugendlichen der Klassenstufen 7 – 11  auf die verschiedenen Aspekte und Folgen des Fleischkonsums aufmerksam und plädierten für eine bewusstere Ernährungsweise.

Das Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Klimawandel. In den Medien werde immer nur auf die Klimaschädigung durch den Transport- und den Industriesektor aufmerksam gemacht. Dass die Fleischproduktion aber auch einen großen Anteil an den Treibhausgasemissionen hat, haben wir den Schülerinnen und Schülern anschaulich vermittelt.

Mit eindrucksvollen Bildern von der Sojaernte in Brasilien auf gerodetem Regenwald wurde den Jugendlichen gezeigt, wie und wo das Futtermittel der europäischen Masttiere produziert wird und warum sich das auf das Klima auswirkt. Die Schülerinnen und Schüler waren sehr aufmerksam bei der Sache und stellten viele Fragen. Neben den ökologischen Aspekten interessierten sie sich besonders für die ethischen Fragen des Fleischkonsums. Viele bekamen große Augen und waren erstaunt und erschrocken über die Art der Tierhaltung und Schlachtung in Massenbetrieben. Doch auch Handlungsalternativen, wie zum Beispiel ökologische Tierhaltung, wurden den Schülern aufgezeigt.

Die Anregungen, wie die Jugendlichen persönlich als Klimaschützer aktiv werden können, indem sie zum Beispiel an einem Wochentag auf Fleisch verzichten oder ihren Konsum halbieren, wurden sehr gut angenommen. Das zeigten auch die Antworten der Schüler auf den Feedbackfragebögen. Am Ende der Präsentation ernteten die BUND-Referentinnen stets großes Lob seitens der Schüler und Lehrer. Auch die BUNDjugend-Broschüre mit vegetarischen Rezeptideen und Filmtipps zum Thema Klima und Fleisch fand bei den Schülern großen Anklang.

Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen möchte der BUND Heidelberg die Vortragsreihe fortsetzen.

Nachbereitung / Evaluation

Im Anschluss an die interaktiven Vorträge verteilten wir an die Schülerinnen und Schüler einen Evaluations-Fragebogen mit drei inhaltlichen Fragen zum Vortrag und der Bitte um ein ehrliches Feedback wie ihnen die Präsentation gefallen hat.

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