Stadtentwicklung
Versiegelung reduzieren, Hitzeschutz voranbringen, Treibhausgas-Emissionen im Gebäudebau einrechnen, Gewerbegebiete nachhaltig entwicklen
Beim Neubau von Gebäuden entstehen durch die Herstellung von Beton und Stahl so genannte "graue" Treibhausgasemissionen. Würde die Hälfte der geplanten 5.000 Wohnungen in PHV neu gebaut, könnten alleine dadurch 200.000 Tonnen CO2-Emissionen verursacht werden - das wären etwa 20 % von Heidelbergs CO2-Emissionen für Wärme, Strom und Verkehr. Mögliche Senkungsmaßnahmen: mehr Gebäude sanieren anstatt neu zu bauen, wenn möglich Materialien recyceln, die Pro-Kopf-Wohnfläche niedrig halten, mit Holz und Holzfaserdämmstoffen bauen.
Die CO2-Bilanzierung durchgeführter Maßnahmen und ihre Veröffentlichung schaffen Transparenz und sensibilisieren die Stadtgesellschaft, Bauherren und Investoren für die Problematik und können so zu einer verstärkten Umsetzung von Senkungsmaßnahmen motivieren.
Netto-Null-Versiegelung bedeutet: Weitere Versiegelungen von Flächen im Stadtgebiet nur, wenn dafür andere Flächen in entsprechender Größe entsiegelt werden! Heidelberg verbraucht noch zu viel Fläche. Neue Ideen zur Rückgewinnung versiegelter Flächen sind gefragt, z.B. eine attraktivere ÖPNV-Anbindung in Gewerbegebiete, sodass Parkplätze dort überflüssig würden und man auf ihnen grüne Oasen schaffen könnte.
Die Anzahl heißer Tage im Jahr nimmt zu. Das ist auch eine große gesundheitliche Belastung. In der Stadt gibt es viele Hitze-Inseln (siehe Stadtklimagutachten Juni 2015), die „entschärft" werden müssen. Die im 30-Punkte-Masterplan anvisierten Klimawäldchen würden dazu beitragen. Entscheidend für den Erfolg von Entsiegelung und Begrünung ist die künftige engagierte Umsetzungsstrategie der Kommunalverwaltung.
Heidelberg hat etliche stark versiegelte Gewerbegebiete (Beispiel: Weststadt). Diese müssen vielfältig begrünt und entsiegelt werden, damit sie ökologische Trittsteine in der Stadt werden, die Biodiversität fördern und das Stadtklima verbessern helfen. Bestehende ökologische Nischen sollten daher, wo immer möglich, erhalten bleiben (z.B. Breidenbach-Gelände).
Für Heidelberg als Stadt mit „Klimaschutz-Anspruch“ wäre ein als nachhaltig zertifiziertes Gewerbegebiet ein Aushängeschild. Die Leuphana-Universität Lüneburg hält eine Info-Broschüre zum Thema als PDF-Download parat.
Durch die Renovierung des Hauptbahnhofs wird den dort ansässigen Vereinen des Welthauses gekündigt werden, sodass sie eine neue Bleibe benötigen. Heidelberg als Klimavorreiter sollte aber ein Zentrum vorweisen können, in dem seine Umweltverbände und thematisch nahen Vereine sich vernetzen können und in dem Vorträge, Bürgerberatung, Klimaberatung usw. stattfinden können. Die Kündigung der aktuellen Räume des Welthauses wäre ein Anlass, ein solches Zentrum zu gründen bzw. auszubauen und mit den entsprechenden Mitteln auszustatten.
Versiegelung reduzieren, Hitzeschutz voranbringen, Treibhausgas-Emissionen im Gebäudebau einrechnen, Gewerbegebiete nachhaltig entwicklen
Artenschutz stärken, Baumschutz voranbringen, Lichtverschmutzung mitdenken, Umsetzung von Verordnungen durchsetzen
Schnell CO2-Neutralität erreichen, Windenergie und Photovoltaik ausbauen, Alternativen zu Erdgas entwickeln, Wärmedämmung umsetzen
Agroforstwirtschaft umsetzen, Agri-Photovoltaik testen, Freizeitnutzung im Wald regeln
Priorisierung Radverkehr, Entschleunigung Autoverkehr, Bewirtschaftung Parkraum
Vorrang für Umweltschutz im Verwaltungsverfahren, Veröffentlichung wichtiger Daten, Verbesserung des Informationsaustauschs
CO2-Verursachung berücksichtigen, nachhaltige Veranstaltungskonzepte fördern