Stadtentwicklung
Versiegelung reduzieren, Hitzeschutz voranbringen, Treibhausgas-Emissionen im Gebäudebau einrechnen, Gewerbegebiete nachhaltig entwicklen
Agroforstwirtschaft gehört zu den effektivsten Methoden in der Landwirtschaft für Klimaschutz und Klimaanpassung. Richtig in die Landwirtschaft eingepflegt beeinträchtigen Bäume den landwirtschaftlichen Ertrag kaum (5-10 %). Im Gegenzug liefern sie Holz und speichern darin und in tiefgründigem Humus CO2. Bäume verbessern das lokale Klima, sie steigern die Wasseraufnahme, Wasserspeicherung und Biodiversität. Über ein Bundesgesetz wird Agroforstwirtschaft seit 2021 gefördert. Diese Förderung alleine wird allerdings nicht den Anforderungen gerecht. Detailliertere Informationen zu Agroforstwirtschaft finden Sie hier. Und hier ist eine Einschätzung für das Land Baden-Württemberg.
Laut aktuellen Berechnungen des Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) 2021 kann der Energieertrag bei PV-Anlagen um den Faktor 40 höher sein als bei Biomasse (z.B. Maisanbau für Biogasanlagen). Die Kombination von Landwirtschaft und PV-Nutzung kann also energetisch günstiger sein als die heute übliche Trennung. Richtig eingesetzt kann Photovoltaik auf Freiflächen mit der Förderung von Biodiversität einhergehen.
Auch in Heidelberg nimmt der Anbau im Folientunnel immer mehr zu. Dort wachsen manche Nutzpflanzen nicht mehr im Boden, sondern auf Substratsäcken mit künstlicher Bewässerung. Der Boden darunter ist „stillgelegt“ und stirbt. Der für das Bodenleben und die CO2-Speicherung wichtige Humus geht verloren. Ein lebendiger Boden schützt vor Hochwasser, er schützt das Trinkwasser und fördert die Biodiversität. Außerdem speichert Humus enorme Mengen an CO2. Um den Humusaufbau zu fördern, könnten Heidelberger Unternehmen, die klimaneutral werden möchten, Zertifikate von Heidelberger „Humus-Bauern“ erwerben. Diese könnten damit ihre betriebliche Umstrukturierung finanzieren. Ein solches Projekt mit lokalem Zertifikatehandel ist hier beschrieben.
Viele landwirtschaftliche Flächen in Heidelberg sind ökologisch sehr verarmt. Blühstreifen, Agroforst, Permakultur usw. könnten Abhilfe schaffen. Viele Landwirte möchten zwar etwas ändern, können den Übergang in eine humus-, klima- und biodiversitätsfreundliche Landwirtschaft aber nicht alleine stemmen. Sie brauchen dafür Unterstützung von Stadt, Land und Bund, können sich aber auch gegenseitig mit Ideen und Erfahrungen unterstützen. Ein Runder Tisch würde die Kräfte der Akteure bündeln.
Der Heidelberger Stadtwald steht unter einem hohen Freizeitdruck. Das gilt sowohl für Pflanzen als auch die Tiere, die dort ihren Lebensraum haben. Ein Rückbau von forstwirtschaftlich nicht nötigen Wegen im sehr dichten Wegenetz würde helfen und gleichzeitig den Aufwand für das Forstamt reduzieren. Dringend eingeschränkt werden müssen die ökologisch sehr problematischen wilden Downhill-Strecken, die die Tier- und Pflanzenwelt des Waldes belasten und schädigen und zu bedeutender Erosion führen.
Versiegelung reduzieren, Hitzeschutz voranbringen, Treibhausgas-Emissionen im Gebäudebau einrechnen, Gewerbegebiete nachhaltig entwicklen
Artenschutz stärken, Baumschutz voranbringen, Lichtverschmutzung mitdenken, Umsetzung von Verordnungen durchsetzen
Schnell CO2-Neutralität erreichen, Windenergie und Photovoltaik ausbauen, Alternativen zu Erdgas entwickeln, Wärmedämmung umsetzen
Agroforstwirtschaft umsetzen, Agri-Photovoltaik testen, Freizeitnutzung im Wald regeln
Priorisierung Radverkehr, Entschleunigung Autoverkehr, Bewirtschaftung Parkraum
Vorrang für Umweltschutz im Verwaltungsverfahren, Veröffentlichung wichtiger Daten, Verbesserung des Informationsaustauschs
CO2-Verursachung berücksichtigen, nachhaltige Veranstaltungskonzepte fördern