Stadtentwicklung
Versiegelung reduzieren, Hitzeschutz voranbringen, Treibhausgas-Emissionen im Gebäudebau einrechnen, Gewerbegebiete nachhaltig entwicklen
Aus den Hangbereichen tritt an vielen Stellen Wasser aus. Dieses Wasser, das lebenswichtig ist für bedrohte Amphibien, speist seit Jahrhunderten u.a. die Schlossteiche im Schlossgarten. In jüngster Zeit kam es hier durch Baumaßnahmen zu einem verheerenden Amphibiensterben.
Lichtverschmutzung ist einer der wesentlichen Gründe für den Verlust an Biodiversität. In Gewerbegebieten werden Fassaden und Parkplätze oft unnötig angestrahlt, Privatpersonen verwenden zunehmend auch nachts Gartenbeleuchtung. Um das Gesetz zur Reduktion der Lichtverschmutzung vom Juli 2020 in Baden-Württemberg mit Leben zu füllen, kann hier von Seiten der Stadt viel getan werden. Orientieren kann man sich an dieser Leitlinie.
Seit 2020 sind Schottergärten in Baden-Württemberg verboten. Trotzdem werden diese weiter angelegt, eine Kontrolle findet oft nicht statt. Hier wäre ein konsequenteres Vorgehen wünschenswert, außerdem sollte die Stadt auf eine Verringerung des Altbestands an Schottergärten hinwirken.
In Heidelberg gibt es mehrere große wildlebende Katzenpopulationen, was sowohl aus Tierschutzgründen als auch für die Vogel- und Reptilienpopulation problematisch ist. Grund dafür ist die fehlende Umsetzung der Katzenschutzverordnung, die unter anderem die Kastration von Hauskatzen vorschreibt. Das Land stellt eine Musterverordnung zur Verfügung.
Alte Bäume haben gegenüber Neupflanzungen viele Vorteile: Sie sind sehr viel wertvoller für die Biodiversität, sie sorgen jetzt schon (statt erst in einigen Jahren) für ausreichend Schatten und Abkühlung. Sie sind resilienter gegen Hitze, müssen im Gegensatz zu jungen Bäumen kaum gegossen werden. Damit ersparen sie der Stadt Arbeit und Geld für Pflegemaßnahmen. Trotzdem werden bei Bauvorhaben immer noch alte Bäume abgeholzt, die erhalten werden könnten, wenn die Bauplanung entsprechend angepasst würde.
In manchen Außenbereichen (unbebaute Flächen wie z.B. im Handschuhsheimer Feld) wird der vorhandene Bestand alter wertvoller Bäume unaufhaltsam reduziert. Diesem Verlust an Biodiversitätspotenzial ist bislang nicht beizukommen, weil die Baumschutzsatzung hier nicht gilt.
Versiegelung reduzieren, Hitzeschutz voranbringen, Treibhausgas-Emissionen im Gebäudebau einrechnen, Gewerbegebiete nachhaltig entwicklen
Artenschutz stärken, Baumschutz voranbringen, Lichtverschmutzung mitdenken, Umsetzung von Verordnungen durchsetzen
Schnell CO2-Neutralität erreichen, Windenergie und Photovoltaik ausbauen, Alternativen zu Erdgas entwickeln, Wärmedämmung umsetzen
Agroforstwirtschaft umsetzen, Agri-Photovoltaik testen, Freizeitnutzung im Wald regeln
Priorisierung Radverkehr, Entschleunigung Autoverkehr, Bewirtschaftung Parkraum
Vorrang für Umweltschutz im Verwaltungsverfahren, Veröffentlichung wichtiger Daten, Verbesserung des Informationsaustauschs
CO2-Verursachung berücksichtigen, nachhaltige Veranstaltungskonzepte fördern