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"Wälder" für Papier

Was ist das Problem?

Kiefernplantage für die Zellstoffproduktion. Die Nadeln werden von den Bodenorganismen nicht zersetzt. Sie bilden ein dickes Polster, durch das der Regen nicht dringen kann (bei Medellin).

Die Nachfrage nach Papier ist weltweit trotz Eintritt in das elektronische Zeitalter ungebrochen. Deutschland ist Weltmeister im Papierverbrauch.

Die Holzplantagen der Papierindustrie in den Tropen bestehen aus Kiefern und Eukalyptusbäumen und sind höchst lukrativ. Dort wachsen diese Baumarten sehr schnell und produzieren in acht Jahren ungefähr so viel Holz wie ein Wald in den gemäßigten Zonen in 60 Jahren. Von den oft schwachen Regierungen und Behörden im Süden werden die multinationalen Konzerne kaum kontrolliert. Meist werden diese Industriewälder als "Wiederaufforstungen" deklariert und staatlich gefördert, obwohl die ökologischen und sozialen Folgen fatal sind: Für die heimische Tier- und Pflanzenwelt sind sie lebensfeindlich, die Böden degradieren und die Bäche für die Trinkwasserversorgung versiegen. Diese Waldentwicklung in den Tropen vollzieht sich weltweit - bisher von der Öffentlichkeit kaum beachtet!

Artenreicher Sekundärwald der Nebelzone in den Anden bei Calarcá (Nebelwald).

Dieses Thema hat sich als dringende Aufgabe unserer Nord-Süd-Zusammenarbeit mit Cosmos herauskristallisiert. Cosmos hat seit vielen Jahren Erfahrung im Kampf gegen die unkontrollierte Ausbreitung solcher Industriewälder, und wir vom BUND Heidelberg machen Projekte zur Verwendung von Recyclingpapier und werben bei jeder Gelegenheit dafür.

 

Hintergrundinformationen

Wir stellen ein PDF mit Hintergrundinformationen zur Entwaldung Kolumbiens und den Folgen, zur Anpflanzung von Industriewäldern und deren sozialen und ökologischen Auswirkungen bereit.